Ich gehe wie des Öfteren mit meiner Bande entlang des Radweges neben dem Inn und genieße den herbstlichen Winter. Das neue Handy musste da natürlich wieder ausprobiert und die wärmenden Sonnenstrahlen inhaliert werden. Die Whippets mal hinter, dann neben und oft auch vor mir laufend. Coco hatte wieder einen besonders guten Tag, schnupperte mal dort dann da, blieb etwas zurück und rannte dann im Galopp wieder voraus. Für mich ist es jedes Mal ein so befreiendes und schönes Gefühl ihn so lustig mitzuerleben. Das bestätigt mir immer wieder, dass er trotz Humpelbeinchen (aufgrund eines Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule, der nicht mehr operiert wird) immer noch Lebensfreude besitzt, auch wenn ich mich vor allem Zuhause immer wieder ertappe, dass ich traurig werde wenn er so schräg und verspannt da steht. Es tut mir oft einfach weh ihn so zu sehen aber mein Mitleid hilft ihm nicht, er selbst lebt mit dem Problem manchmal besser manchmal schlechter aber immer ohne sich selbst zu bedauern. Er reagiert dabei natürlich auf meine Ausstrahlung und kommt dann oft heran und schleckt mich ab, als würde er sagen wollen, dass ich mir keine so großen Sorgen machen solle. Oder er holt seine Stofftierratte und trägt sie stolz durch das Haus. Manchmal möchte ich auch einfach so unbeschwert, im hier und jetzt leben ohne an die Zukunft denken zu müssen wie es mir meine Hunde vorleben!
Aber zurück zu meinem Spaziergang: Der Weg entlang des Inns ist ideal, denn die Hunde können dort nichts jagen, da sie links und rechts durch den Inn und einen wassergefüllten Graben nicht abhauen können. Der Nachteil ist halt, dass man irgendwann umdrehen und den gleichen Weg wieder zurückgehen muss. Wenn es so weit ist mache ich das meinen Hunden mit dem Kommando: „Drah ma um“ verständlich. Coco schnupperte während dessen an einer scheinbar sehr interessanten Stelle aber ich ging davon aus, dass er mich gehört hat. Ich drehte also um und die Bande folgte mir, ich dachte natürlich auch, dass Coco dabei war aber als ich mich nach ein paar Schritten umdrehte war Coco auf einmal nicht mehr da. Ich dachte zuerst er wäre irgendwo rechts oder links im Gestrüpp doch auf mein Rufen kam er nicht. Erst einige Minuten später sah ich ihn schon recht weit weg von uns in die falsche Richtung traben. Panik kam bei mir auf, war ich mir doch in letzter Zeit schon oft nicht mehr ganz sicher ob er mich noch gut hören könne. Er hat scheinbar nicht gemerkt, dass wir alle umgedreht sind und rannte auf der Suche nach uns den Weg dann eben in die falsche Richtung. Ich rannte los, schrie mir die Seele aus dem Leib, wusste aber, dass ich ihn wenn er weiter so schnell rannte nicht mehr einholen konnte. Irgendwie schien er mich dann doch zu hören, blieb stehen und drehte sich um. Ich schrie weiter und fuchtelte mit den Händen. Dann erkannte er mich und kam auf mich zu galoppiert. So rennen habe ich ihn schon lange nicht mehr gesehen. Ich brauchte ein paar Minuten um mich von dem Schock zu erholen, Coco hingegen hatte nach ein paar Leckerchen alles schon wieder vergessen.