Tag 2, Kiambi lässt ihre Kinder nicht aus den Augen!
Sehr gerne hätte ich auch dieses Mal, wie schon bei unseren vorherigen Würfen einen schönen Geburtsbericht gegeben, doch dieses Mal war alles anders.
Schon 4 Tage bevor die Welpen zur Welt gekommen sind war Kiambi in den Nächten extrem unruhig. Hat gehechelt, konnte keine 5 Minuten irgendwo liegen bleiben, scharrte, musste sehr oft in den Garten um ihre Blase zu entleeren und stand unentspannt einfach nur da. Sie zeigte alle Anzeichen sich schon in der Eröffnungsphase zu befinden, denn das ganze ging jeden Tag um ca. 18:00 los und endete dann erst in den frühen Morgenstunden gegen 4:00.
Während ich in den ersten Tagen dachte, dass es starke Senkwehen seien und hoffte dass die Welpen nicht zu früh zur Welt kommen, verstand ich ihr Verhalten die letzten beiden Tage dann nicht mehr, denn die Früchte hatten sich schon vollständig abgesenkt.
Das eigenartige war, dass sie immer nur in der Nacht diese Symptome zeigte, sich während des Tages dann aber ganz normal verhielt.
Ein herzliches Dankeschön möchte ich an dieser Stelle auch an Beatrix (Mullewapp Whippets) aussprechen, die mich sogar mitten in der Nacht telefonisch unterstütze. Meine Tierärztin hatte ich zur Sicherheit schon am Samstagmorgen kurz angerufen und auch sie meinte, dass es untypisch sei, dass Kiambi während des Tages normal war und deshalb auch sie auf Senkwehen tippte. Sie meinte aber auch ich solle mich melden wenn ich sie brauche, egal zu welcher Tages oder Nachtzeit.
Am Montagmorgen rief ich sie dann noch einmal an, weil Kiambi noch unruhiger in der Nacht war und ich nach 4 Tagen ohne Schlaf mit den Nerven einfach am Ende war. Ich wartete so sehr auf die erste Presswehe, die dann die eigentliche Austreibungsphase und Geburt einleitet, aber sie blieb aus.
Meine Tierärztin meinte ich solle mit Kiambi in die Praxis kommen um zu sehen ob es ein Problem gab.
Wir packten die arme Kiambi also ins Auto und fuhren zu Frau Dr. Claudia Hölzl. Dort wurde Kiambi gründlich untersucht und die TA meinte sie schaue zwar etwas müde aus aber noch nicht wirklich erschöpft. Sie kontrollierte die Öffnung des Muttermundes, die noch nicht sehr groß war. Mittels Ultraschall wurde überprüft ob die Welpen noch leben und auch das lag alles im grünen Bereich. Um sicher zu stellen, dass auch keine Fehllage vorliegt wurde Kiambi dann auch noch geröntgt (Hüftbereich), und da lag das Problem. Die ersten beiden Welpen, die den Geburtskanal für die anderen weiten sollen lagen leider falsch herum. Das heißt, dass der erste Welpe mit der Wirbelsäule nach unten anstatt nach oben und mit dem Hinterteil voran als erster den Geburtskanal erreichen würde. Rein theoretisch ist es möglich, dass die Welpen auch in dieser Lage geboren werden, etwas schwieriger ist es, wenn es auch noch den ersten Welpen einer Erstgebärenden betrifft. Dennoch beschlossen wir noch abzuwarten bis die Geburt natürlich in Gang käme.
Wir fuhren also etwas beruhigter nach Hause, weil wir wussten was das Problem war und dass wir sobald es los geht rechtzeitig reagieren könnten wenn es nicht weiter gehen würde.
Den ganzen Montag lag Kiambi dann entspannt im Bett, der Wurfkiste oder auf der Couch. Ab und zu hechelte sie leicht aber harmlos im Vergleich zu der Nacht davor. Und dann gerade als wir in der Küche zum Abendessen saßen passierte es. Die Fruchtblase platze und ich konnte endlich die lange ersehnten Wehen sehen. Die Wehen waren kräftig und stark und alle 5 Minuten presste sie 3-4 mal. Ich feuerte sie an und sie tat was sie konnte. Gut eine ¾ Stunde ging es gut weiter doch dann eine Pause von sicher einer Viertelstunde. Dann legte sie sich ins Hundebett und winselte nur noch erbärmlich. Meine TA meinte, wenn nach einer Stunde noch kein Welpe geboren wäre müssen wir kommen und so packten wir zusammen und fuhren so gegen 21:00 wieder in die Praxis.
Die Tierärztin kontrollierte noch einmal den Muttermund und sah auch, dass der Welpe noch nicht im Geburtskanal war. Nach kurzen beratenden und abwägenden Gesprächen entschieden wir uns für den Kaiserschnitt.
Kiambi hatte insgesamt 5kg zugenommen was uns auch vermuten ließ, dass es sehr viele Welpen sein würden und dass Kiambi sicherlich irgendwann die Kraft ausgehen würde, denn die Nächte davor haben an ihr Spuren hinterlassen.
Ich blieb bei meinem Schatz, mit Tränen in den Augen und wartete bis sie eingeschlafen war. Dann verließen wir den Operationsraum.
Erleichterung, dass sie jetzt keine Schmerzen mehr hatte mischten sich mit der Sorge ob sie und die Welpen die OP überleben würden. Die schlaflosen Nächte die hinter mir lagen zehrten auch an meinen Nerven, aber ich hatte doch ein besseres Gefühl als die Zeit vorher.
Es dauerte nicht lange und der Assistent meiner TA brachte die ersten beiden Welpen, bereist atmend zu uns, dass wir sie trockenrubbeln konnten und sie beim kompletten aufwachen beobachten durften. Die ersten beiden waren Simba und Soulino, ein Gefühl das ich nicht beschreiben kann. Es dauerte nicht lange und Fuchur und Mitzi wurden uns gebracht. Alle mit dunkelroten Schnäutzchen und Pfötchen. Sie brauchten nicht lange und waren voll wach und nörgelten schon herum, weil sie Hunger hatten. Dann folgten nach einiger Zeit Geanie und Lissi, aber auch die zwei waren sehr schnell voll da. WIr waren gespannt ob noch was kommen würde und es dauerte und dauerte bis endlich wieder die OPzimmer Tür geöffnet wurde. Merline kam heraus und sie wirkte im Vergleich zu den anderen schon etwas schwächer. Der Assistent meinte dass sie aber schon atmet und wir sie einfach weiter massieren sollten. Sie war im Vergleich zu den anderen wie tot atmete nur schwach und sehr oberflächlich. Und nach weiteren Minuten kam dann noch der dicke Bastian dazu, ebenfalls noch sehr stark betäubt von der Narkose aber auch er hatte schon seinen ersten Atemzug hinter sich.
Die beiden letzten machten uns Sorgen, denn die anderen waren im Vergleich zu den beiden schon soooooo fit und lautstark.
Wir rubbelten aber es kam keine Reaktion. Wir klopften also und die Tieärztin kam und zeigte uns wie man das richtig machen muss. Theoretisch habe ich schon gewusst wie es geht, doch wir alle haben das viel zu vorsichtig gemacht. Die Tierärztin zeigte uns ein paar wichtige Handgriffe und die beiden waren sofort wieder da. Sie stimulierte die beide auch an Akkupunkturpunkten und es war faszinierend den beiden bei ihrem Kampf ums Überleben helfen zu können. So schrecklich es war, die Entscheidung einen Kaiserschnitt zu machen, ich habe wieder dazugelernt und das positive daran ist, dass alle Welpen überlebt haben und es Kiambi nach nicht einmal einem Tag schon wieder super gut ging.
Die 8 noch bei der Tierärztin im „Aufwachzimmer“ 😉
Beim Anblick der Welpen sind die ganzen bangen Stunden zuvor schon fast wieder vergessen und ab jetzt genießen wir die 8 Zwerge und Kiambi, die eine so unglaublich tolle Mama ist!
VIELEN LIEBEN DANK AN MEINE TOLLSTE TIERÄRZTIN DER WELT! OHNE DICH LIEBE CLAUDIA GINGE ES UNS JETZT ALLEN NICHT SO GUT!!!
3 Kommentare zu “Geburtsbericht Animagi D-Wurf”
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Kiddy&Hazel - 19.10.2013 at 13:32
Hallo Sabine,
ein toller informativer Bericht, umso mehr freue ich mich für euch, dass alles gut gegangen ist. Es ist wirklich wunderbar, wenn man Tierärzte hat, auf die man sich so verlassen kann.
Weiterhin alles Liebe und Gute für Kiambi und die Babies und euch gute Erholung von der Aufregung.
LG Monika
jolanda - 19.10.2013 at 17:59
Ich bin echt froh für euch, dass alles gut gegangen ist! Ich glaube, ich würde diesen Stress nicht überleben… 🙂 Gut, dass ihr starke Nerven habt!
Weiterhin alles Gute von Jolanda, Stephan, Annea und Anukis (die froh ist, das alles schon hinter sich zu haben!)