Seriöse Züchter


Superfly’s Integer
Hier ein glückliches artgerecht gehaltenes Baby mit
9 Wochen noch bei der Züchterin

Während ich momentan damit beschäftigt bin den Text für meine neue Seite “Gedanken zur Zucht” niederzuschreiben kam mir die Idee, hier einmal aufzuzeigen, was einen gewissenhaften Züchter von einem unseriösen unterscheidet. Eine für den Ersthundekäufer nicht immer einfach erkennbare Sache.
Der Kauf eines Welpen aus unseriöser Zucht fördert schlicht und einfach die ständige Zunahme an mißhandelten, kranken, verhaltensgestörten oder in Tierheime abgeschobenen Hunden. Solange diese mit Sicherheit nicht um das Wohlergehen der Hunde bemühten “Tierzüchter” – oder treffender gesagt Tierhändler – Erfolg mit ihrem Handel haben, da Unwissende oder hinters Licht geführte Welpenkäufer diese Tiere oft auch aus Mitleid kaufen, werden diese auch nicht aufhören zu “produzieren”. Rassehunde, die um 300 oder noch weniger Euro angeboten werden können in keinem Fall artgerecht gehalten sein. Vielen dieser als billige Ware angebotenen Tiere fehlen wichtige Impfungen und gesundheitliche Untersuchungen, eine vollwertige Ernährung oder optimierte Sozialisierung, was sich dann oft in psychischem Stress und durch falsche Fütterung auch in schlechter körperlicher Konstitution niederschlägt.
(Weiterlesen …)

Wer sich also keinen Rassehund leisten kann, der möge sich doch bitte an ein Tierheim wenden, aber auf keinen Fall einen Welpen aus einer unseriösen Zucht kaufen. Damit wird schlussendlich das Elend nur verschlimmert. Ein weiteres Problem stellen manche Privatpersonen dar, die unbedingt selbst züchterisch aktiv werden wollen und das meist mit nicht angekörten oder schlimmer noch, fehlerhaften, d.h. vom Standart abweichenden Tieren. Begründungen wie unbedingt selbst einen Welpen aus der eigenen Hündin behalten zu wollen oder die Meinung zu vertreten, jede Hündin müsste mindestens einmal Welpen bekommen um ein ausgefülltes Leben zu haben, ist einfach unverantwortlich. Solche Denkweisen spiegeln nur den eigenen Egoismus wider und ist nie zum Vorteil der Welpen!
Was passiert mit jenen, die man nicht selbst behalten kann oder mit solchen, die ohne Papiere auch sehr schlecht vermittelbar sind? Ist es wirklich richtig aus lauter Verliebtheit zum eigenen Hund gedankenlos weitere Hunde zu produzieren, die nur in den seltensten Fällen ihr ganzes Leben bei einer lieben Familie bleiben können und oft im Tierheim landen?
Rüdenbesitzer sollten ebenso bedenken, dass auch sie durch das unkontrollierte frei laufen lassen ihrer Hunde zu erhöhtem Leid und überfüllten Tierheimen beitragen. Hierher passt auch gut dieser Artikel.

Aber genauso suspekt sind die so genannten „Liebhaberzuchten“, von denen man immer wieder hört, dass die Züchter in Zuchtverbänden es ja nur aufs Geld abgesehen hätten, während sie selbst ja keine Ausgaben mit Ausstellungen und Gebühren hätten und daher mehr Geld in die Welpen investieren können. Das ist vor allem deswegen unrichtig, weil Zuchtverbände immer gewisse Qualitäts- und Gesundheitsstandards verlangen, was Zähne, Hoden und gewisse Krankheiten angeht.

Aber was macht nun einen seriösen Züchter wirklich aus? Wie kann man diese erkennen und was kann man von ihnen erwarten?
Zuerst sollte man sich als Hundekäufer Zeit lassen und unbedingt mehrere Züchter besuchen, damit man auch gute Vergleiche anstellen kann.

1. Er antwortet auf alle Fragen ausführlich und möglichst genau, dabei gibt es keine unnötigen oder unwichtigen Fragen
2. Der Züchter verlangt mehrmalige Besuche der Welpen und der Mutterhündin, um die zukünftig neuen Welpeneltern kennen zu lernen.
3. Er wird gerne Auskunft über Elterntiere gegeben – auch über den Rüden, der meist nicht mehr anwesend ist
4. Der Züchter hat das gute Recht, sich genau zu informieren, ob der Käufer arbeitet und was dann mit dem Hund passiert.
5. Der ehrliche Züchter erklärt einem Käufer, welche Ansprüche seine Rasse an den zukünftigen Besitzer stellt, aber auch, wenn und warum der Interessent seiner Meinung nach für die entsprechende Rasse nicht geeignet ist.
6. Alle Hunde werden regelmäßig untersucht, nur Hunde mit bester Gesundheit und optimalem Charakter werden zur Zucht eingesetzt
7. auch ältere Tiere, die nicht mehr zur Zucht herangezogen werden bleiben in der Zuchtstätte
8. Der seriöse Züchter gibt genau Auskunft, wann die Hündin ihren letzten Wurf hatte und wie groß dieser war.
9. Alle Hunde und natürlich auch die Welpen leben nicht in Zwingern, sondern im Haus und in engem ständigem Kontakt mit Züchter und Besuchern.
10. Welpen eines seriösen Züchters sind ausgeglichen, lustig und gehen offenen auf Besucher zu und dürfen keinen ängstlichen Eindruck machen.
11. Er macht die Welpen mit möglichst vielen verschiedenen Umweltreizen vertraut (Sozialisierung) und ist auch schon mit ihnen im Auto unterwegs gewesen.
12. Die Welpen werden nicht separiert in Zwingern gehalten sondern leben wie alle erwachsenen Tiere im Haus in engem Kontakt mit dem Züchter.
12 Welpen werden frühestens mit der 9-10. Woche, nach der Abnahme durch den Zuchtwart, entwurmt, geimpft und mit einem Chip versehen abgegeben
13. Der Züchter beschreibt in einem ausführlichen Kaufvertrag den Welpen, seinen Werdegang und Zustand zur Abgabe genauestens und hält alle oben erwähnten wichtigen Punkte fest.
14. Der Züchter besteht auch nach der Abgabe auf dauerhafte Kontakte, steht immer als Ratgeber bei Problemen zur Seite und besteht auf den Rückkauf bei Problemen mit den Hund.

Ich möchte hier noch einmal darauf hinweisen, dass ich hier durchaus nicht alle Punkte, an denen man einen qualitätvollen und seriösen Züchter erkennen kann angemerkt habe. Sollte irgendjemand noch weitere Kriterien wissen, der möge sie doch bitte hier in Form eines Kommentars vermerken!

8 Kommentare zu “Seriöse Züchter”

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  1. Beate Wachter - 25.11.2005 at 15:57

    Liebe Sabine,
    danke für den klasse Beitrag zum Thema Rassehundezucht. Da wird einem „Laien“ das Eine und Andere deutlich klar. Ich bin mir sicher, daß Du einmal eine wunderbare und sehr verantwortungsbewußte Züchterin werden wirst. Weiter so, und ganz liebe Grüße von Beate

  2. Iris Jacobs - 26.11.2005 at 07:30

    Liebe Sabine, gut gemacht.
    Für mich galt und wird immer gelten, daß die 12. Woche der ideale Abgabezeitpunkt ist.
    Es ist ganz sicher nicht so, daß eine so früher Abgabe eine bessere Sozialisierung in der neuen Familie bringt, wenn die Welpen immer im Haus und in ständigem engem Kontakt mit dem Züchter und möglichst vielen Besuchern sind; sicher aber, daß der Züchter dann – besonders bei einem etwas größeren Wurf – weit mehr Kosten hat, da die Babies ab diesem Zeitpunkt wesentlich mehr fressen, noch mindestens 2 x entwurmt werden müssen und auch viel mehr Arbeit machen, denn man muß täglich auch mit ihnen spazierengehen, Stehen üben und sie auch schon mal erziehen. Zudem werden sie generell mit 12 Wochen bei ihren neuen Familien viel schneller sauber.
    Grüßli aus Sibirien Iris & Ratpack

  3. Sabine - 26.11.2005 at 20:22

    Ja, liebe Iris!

    in dieser Hinsicht sind wir hald mal nicht einer Meinung :-)! Warum eigentlich wirklich nicht schon mit 9 Wochen? Was ich weiß ist genau das die Zeit wo die Welpen intensiver den Kontakt zum Menschen suchen, und wer könnte dafür besser sein als der zukünftige Besitzer? Und die Begründung, dass die Welpen dann mehr fressen oder man auch mit ihnen spazieren gehen muss und mit der Erziehung beginnen sollte verstehe ich irgendwie nicht, das ist doch mit 12 Wochen genauso? Und das mit dem sauber werden… da ist glaub ich jeder Welpe individuell verschieden. Ich habe meine beiden Whippis beide zwischen der 9. und 10. Woche bekommen und bei Coco ging’s innerhalb einer Woche, Nisha brauchte dazu etwas länger.
    Und ehrlich gesagt, wer damit ein Problem hat, der darf sich keinen Welpen zulegen, egal ob mit 9 oder erst mit 12 Wochen 😉

    Also, liebe Iris, nicht sauer sein, aber man kann hald nicht bei allem und jedem immer gleicher Meinung sein, hihihi!

    Also, liebe Grüße und bis bald

    Sabine und ihre Whippchen

  4. Margit - 27.11.2005 at 13:15

    Hallöchen Sabine,

    ich finde es super, dass du dieses wichtige Thema hier ansprichst, in den meisten Punkten
    bin ich ganz deiner Meinung. Natürlich muss ich jetzt auch noch meine Erfahrungen hier einbringen. Also ich gebe meine Zwerge ca. ab dem Alter von 9 Wochen ab. Mit diesem Alter ist die Bindung zum Züchter noch nicht so stark und die Welpen haben keine Probleme sich in ihrem neuen zu Hause schnell einzugewöhnen! Für die Kleinen ist es dann, als wären die neuen Besitzer immer schon die ihren gewesen. Meistens rufen mich dann die frisch gebackenen Hundebesitzer abends an und erzählen voller Stolz, dass sich ihr Baby schon „pinscherwohl“ fühlt ;-)!
    Je älter der Welpe zum Abgabezeitpunkt ist, desto länger braucht er, sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Mit 3 Monaten ist der Welpe schon mehr an den Züchter fixiert und an sein Rudel gewöhnt, dass es natürlich dementsprechend länger dauert bis er sich an sein neues Zuhause gewöhnt hat. Ein weiterer Nachteil die Fixierung auf das Rudel, d.h. die anderen Hunde beim Züchter. Nur die wenigsten Hundebesitzer halten mehr als einen Hund. Für diese Tiere ist dann eine intensive Prägung auf den Menschen wichtiger als zu anderen Hunden. Und eine Welpenspielgruppe (od. ähnliches) setze ich bei meinen Welpenkäufern sowieso voraus. Ich glaube nicht dass ein Züchter mit mehreren Zuchthunden und bis zu 10 Welpen im Alter von 12 Wochen den Ansprüchen gewachsen ist, wie z.B.: tägliche Spaziergänge, Stadtrummel, Einkaufszentren, Alleinebleiben üben, uvm., diese Dinge finde ich sehr wichtig in diesem Alter, (auch ohne dass die anderen Geschwister und Hunde dabei
    sind).
    Auch aus eigener Erfahrung kenne ich den Unterschied von Welpen die ich mit 9 Wochen
    in unser Rudel integriert habe oder erst mit 12 – 13 Wochen. Natürlich funktioniert es in beiden Fällen aber wenn ich es mir aussuchen kann entscheide ich mich für ersteres.

    Nun aber genug geschwafelt!

    Ganz liebe Grüße
    Margit und Zwerge

  5. Julia und Emma - 27.11.2005 at 15:05

    hi bine,

    emma und ich schauen regelmäßig auf deine homepage mit den supersüßen fotos von deinen zwei schätzen! ist wirklich super geworden. hoffentlich bis bald einmal 🙂

    lg julia und emma

  6. Marianne - 27.11.2005 at 21:44

    Hallo Margit, ich gebe dir in jedem Punkt recht und das haben sowohl meine Erfahrungen als auch die Verhaltensforscher bestätigt. Ich halte das Alter von 12 Wochen als das ungünstigste Abgabealter überhaupt, dann lieber erst nach der 16. Woche abgeben.
    p.s. Übrigens feine Pinscher!!

  7. Annette - 25.09.2011 at 20:30

    Hallo,
    ich würde gerne Eure Meinung hören: Was haltet ihr von einer Züchterin, die
    1. eine Chihuahua-Zucht betreibt und zwei Elternpaare und sechs Welpen und noch einen Welpen, deren Herkunft mir nicht genauer bekannt ist, hat
    2. zwei Pferde,
    3. Papageien oder ähnliches (weiß ich nicht mehr so genau), die draußen gehalten werden,
    4. Katzen (wie viele weiß ich nicht), die zuhause gehalten werden,
    5. Zwei Doggen + deren Welpen (wieviele weiß ich auch nicht, sie hat einen Welpen gezeigt), die draußen gehalten werden,
    6. einen Bulldoggen (der im Hausflur lag und den ich nur durch die geöffnete Hauseingangstür gesehen habe).
    Als ich mir den von mir ausgesuchten Welpen (entwurmt, geimpft und mit Ahnentafel) angeschaut hab, liefen alle Welpen draußen im „Vorgarten“ rum und die Eltern auch. Sie machten auf mich keinen vernachlässigten Eindruck. Die Elterntiere waren alle aufgeschlossen und kamen auf einen zu. Die Welpen sind zum Teil einfach herumgelaufen und manche haben sich in irgendwelche Ecken verkrochen oder sich hinter der Züchterin versteckt. Ich muss ehrlich sagen, dass der Vorgarten und die Züchterin selbst nicht gerade gepflegt aussahen. Jetzt hab ich auf den kleinen Chi schon angezahlt und will ihn auch abholen und den Restbetrag zahlen. Bin ich zu naiv, müssten bei mir Alarmglocken läuten? Die Züchterin war nett und hat sich Sorgen gemacht, dass ich eine dreijährige Tochter hab. Hat mich auch ein paar mal darauf hingewiesen, dass ich aufpassen soll, dass meine Tochter den Welpen nicht fallen lässt etc. Kann mir jemand seine ehrliche Meinung bitte schnell schreiben. Der Kaufpreis für den Welpen ist nicht gerade gering.

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