Kiki & Buddy

Kiki & Buddy

Der Termin zu dem Kiki läufig wurde hat uns alle überrascht (ca. 1 Monat früher als erwartet) und hielt einige Hürden parat. Die Woche in der es dann zum Decken wurde konnte ich aufgrund wichtiger ärztlicher Untersuchungstermine, die ich leider auch nicht verschieben konnte nicht die weite Reise zum geplanten Deckrüden auf mich nehmen.  Ich hätte mir gewünscht stressfrei und über mehrere Tage nach Slowenien zu fahren, dass die beiden Zeit gehabt hätten sich kennen zu lernen. Leider konnten auch die Besitzer des  Rüden in der Woche nicht zu uns kommen.

Viele Überlegungen ob ja oder nein und 2 Progesterontests, um den optimalen Deckzeitpunkt einschätzen zu können, brachte wenig, denn Madame fand meine Testrüden so gar nicht attraktiv. Jeder von ihnen hatte eine andere Strategie wie er Kiki von sich überzeugen wollte aber sie verhielt sich konsequent  extrem abweisend. Da wurden nur die Zähne gezeigt und geknurrt. Das typische Stehverhalten zeigte Kiki nur bei ihrer Freundin Shari und ab und zu bei meinen Hündinnen. Kamen ihr Batman oder Buddy zu nahe wurde der Schwanz eingekniffen und ausgewichen. Theoretisch hätte ich von Freitag auf Samstag nach Slowenien fahren können hätte aber am Sonntag wieder zuhause sein müssen. Um einschätzen zu können, ob diese Tage auch die optimalen Decktage sind hatte ich die Progesteronbestimmungen machen lassen. Leider passten die Werte nicht zu ihrem Verhalten zumindest was Rüden betrifft.

Sind sie nicht süß?

Sind sie nicht süß?

Als ich mich entschieden hatte nicht nach Slowenien zu fahren, weil ich keine große Hoffnung mehr hatte, dass es irgendwie klappen könnte,  ergab sich am Freitagnachmittag noch einmal die Gelegenheit Buddy zu treffen. Wieder das gleiche Spiel. Kiki knurrte, zeigte die Zähne und wollte nichts von Buddy wissen. Ich war überzeugt, dass der ganze Stress, den ich die Woche hatte ein Zeichen waren den Wurf zu verschieben. Dennoch war ich über Buddys Ausdauer und sein ständiges Versuchen Kiki doch noch rum zu kriegen erstaunt, aber sie blieb bei ihrer Meinung. Dann aber kam Shari ins Spiel. Shari flirtete mit ihrer Kumpeline und das gefiel Kiki sehr. Nur dieses Verhalten Shari gegenüber betrachtet war auch der richtige Deckzeitpunkt erreicht, denn genau so laufen normale Verpaarungen ab. Wir haben uns echt gefragt, ob Kiki eventuell auf Mädels steht und sich nie von irgendwelchen Rüden decken lassen würde. Wir schauten dem Treiben noch etwas zu und dann… Buddy stand direkt neben Shari hinter Kiki und startete einen neuen Versuch und wir konnten es nicht glauben, er durfte auf einmal aufreiten und konnte sie dann sogar decken, allerdings kam es nicht zum „Hängen“. Bei normalen Deckvorgängen verknoten sich die Hunde miteinander und bleiben dann für einige Minuten zusammen. So wird durch das Nachsekret das zuvor abgegebene Sperma tiefer  in die Hündin gespült. Fehlt dieses „Hängen“ ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass die Spermien aus eigener Kraft bis in die Eileiter kommen wo die reifen Eizellen befruchtet werden können. Das war mir in dem Moment aber nicht so wichtig, denn wie Kiki nach diesem Deckversuch reagiert hat war einfach unbeschreiblich. Als hätte sich in ihrem Kopf ein Schalter umgelegt, sie war auf einmal total aufgestachelt, flirtete mit Buddy wie wild, rempelte ihn an, drehte sich zu ihm hin, schlug Pirouetten vor Buddy, der etwas erstaunt von Kikis Übermut war und erst mal nicht wusste, was das sollte.

Kiki: "So, den hätte ich mal erledigt!"

Kiki: „So, den hätte ich mal erledigt!“

Tja, nach ein paar Minuten startete er einen neuen Versuch, aber auch dieses Mal ohne hängen. Mit der Absicht es die nächsten Tage noch einmal zu versuchen trennten wir die beiden erst einmal voneinander, denn Buddy war ko, während Kiki scheinbar nicht mehr genug bekommen konnte. Ganz spät am Abend des  15. September klappte es dann noch einmal richtig. Ich war glücklich, doch war die etwas hürdenreiche Deckgeschichte zu diesem Zeitpunkt noch nicht beendet…. es sollte noch ein weiterer unvorhersehbarer Zwischenfall unsere Freude trüben.

Eigentlich dachte ich nicht, dass es zu einer Trächtigkeit kommen würde, denn Kiki bekam noch in der Nacht nach dem Decken schweren Durchfall. Der wollte den ganzen folgenden Tag nicht wieder verschwinden und sie hatte auch keinen Appetit und sichtliche Bauchschmerzen. Unsere Hoffnung war, dass es am nächsten Tag besser sein würde, doch war es das nicht. Also fuhren wir mit ihr in die Tierklinik. Dort wurde sie untersucht und sie bekam zwei Spritzen gegen die Bauchkrämpfe und die Übelkeit. Leider wurde es aber trotzdem nicht besser. Also wieder zum Tierarzt und erst nach einer langen Infusion mit Magenschutz und leider auch Antibiotika (wir haben natürlich berichtet, dass sie erst kürzlich gedeckt wurde) ging es ihr dann doch besser. Auch ein Blutbild wurde gemacht, bei dem aber Gott sei Dank „nur“ eine geringfügige Austrocknung festgestellt wurde. Nach der Infusion war es aber überstanden, ein paar Tage Diätfutter und endlich wieder Appetit brachten uns die alte Kiki zurück. In dem Fall geht eben die Gesundheit der Hündin vor. Ich wusste, dass es jetzt nach dem „Alles oder nichts“ Gesetz gehen würde. Entweder die befruchteten Eizellen haben alles überlebt oder eben nicht. Einem zweiten Deckversuch wollte ich Kiki dann nicht aussetzen.